Eigentlich ist Vitamin D ja gar kein Vitamin.

Es handelt sich um eine Vorstufe eines Hormons, das wir mit Hilfe von Sonnenlicht, genauer: UV-B- Strahlung, in unserer Haut selbst produzieren können. Zu Recht nennt man es auch das „Sonnenhormon“.

Ein paar Zwischenschritte im Körper mit Enzymen und verschiedenen Rezeptoren sind natürlich noch notwendig. In unseren Breitengraden reichen ca. 10 – 20 min an 2-3 Tagen in der Woche, je nach Hauttyp, mit wenig Kleidungsstücken von April bis September in der Sonne aus, um selbst massenhaft Vitamin D zu bilden. Sehr wichtig dabei ist, dass für diese kurze Zeit kein Sonnenschutz aufgetragen wird, denn der verhindert den Prozess. Der beste Zeitpunkt für körpereigene Bildung liegt zwischen 10 und 14 Uhr. Bei empfindlicher Haut verkürzen sich die Zeiten natürlich. Eine Hautrötung oder gar ein Sonnenbrand soll vermieden werde, also höre auf dein eigenes Körpergefühl. Hast du eine sehr empfindliche Haut, trage lieber einen Sonnenhut.
Praktisch ist, dass durch ein Sonnenbad keine Überdosierung entstehen kann. Obwohl in kurzer Zeit bis zu 20.000 IE („Internationale Einheiten“, in dieser Einheit wird die Menge des Vitamin D beschrieben) gebildet werden können! Was zu viel ist, wird einfach in stoffwechselinaktive Produkte abgebaut.
Im Winter oder bei einer langen Schlechtwetterphase funktioniert das in unseren Breitengraden leider nicht mehr.

Die aktive Form des Vitamin D wird Calcitriol genannt. Ein ausreichend hoher Vitamin D Spiegel ist wichtig für ein gesundes Herz-Kreislauf-System, für unser Immunsystem, für einen guten Knochenaufbau und funktionierende Muskeln. Momentan wird der Zusammenhang mit einer Schutzfunktion gegen eine Diabetes-Erkrankung diskutiert. Zusätzlich gehen Forscher davon aus, dass ein Zusammenhang zwischen zu wenig Vitamin D im Blut und Tumorerkrankungen wie Brust-, Dickdarm- oder Prostatakrebs besteht.
Wenngleich auch andere Faktoren eine Rolle bei diesen Erkrankungen spielen können, so kann ein ausreichend hoher Vitamin D Spiegel eine hohe Schutzfunktion haben.

Wer seinen Vitamin D Spiegel checken lassen möchte, muss dies oft selbst bezahlen. Nur in Verdachtsfällen und bei medizinischer Begründung übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Die Vitamin D Messung kann zwischen 30 und
45 € kosten. Unserer Meinung nach ist das eine gute und absolut sinnvolle Investition für die eigene Gesundheit und du solltest das nicht von deiner Krankenkasse abhängig machen. Wichtig für dich zu wissen ist: Gemessen wird nicht das Calcitriol, denn das ist zu instabil und schwankend. Das Calcidiol (25 – Hydroxy Vitamin D) ist der Wert, der die beste Aussage über einen ausreichenden Blutspiegel zulässt. Achte also darauf, dass dieser Wert ermittelt wird.

Aber was ist denn ein ausreichender Vitamin D Spiegel? Darüber streitet sich die Wissenschaft. Bisher geht die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) von einer ausreichenden Versorgung aus, wenn der Blutwert 20 ng/ml (in dieser Einheit wird der Vitamin D Status im Blut oft beschrieben) beträgt. Dafür wurde die Empfehlung für die zusätzliche Vitamin D-Aufnahme im Winter auf 800 IE pro Tag erhöht. Über die Ernährung alleine ist das nämlich meist nicht zu schaffen.
Andere Mediziner und Forscher wiederum sind der Meinung, dass ein Blutspiegel von mind. 30 ng/ml nötig ist, um Krankheiten zu vermeiden. Besser wären sogar Werte zwischen 40 und 60 ng/ml. Um das zu erreichen, müssten deutlich mehr als 800 IE pro Tag aufgenommen werden. Einige Empfehlungen belaufen sich auf 2000 – 5000 IE am Tag.

Es ist also wie so oft: ein spannendes Thema, bei dem man seinen eigenen Standpunkt, ganz individuell, erst finden muss! Sehr hilfreich sind dabei zahlreiche Bücher zum Thema Vitamin D, die findest Du hier.

Dr. Sandra Artinger

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